Verantwortung für Communities vor Ort

Als Organisation für Freiwilligenarbeit in Afrika, Asien, Europa, Lateinamerika und Ozeanien nehmen wir Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt. Daher übernehmen wir Verantwortung gegenüber der jeweiligen Community im Ausland, in der wir tätig sind. Dazu zählen der respektvolle und verantwortungsvolle Umgang mit Mensch, Tier und Natur sowie das Anerkennen und Respektieren aller Kulturen und damit verbundener Werte.

Die nachhaltige Unterstützung in unseren Zielländern ist für uns von großer Bedeutung. Alle unsere Volunteer Projekte sind verantwortungsvoll ausgewählt und halten sich an die RGV Kinder-, Tier- und Naturschutzrichtlinien. Im Folgenden erklären wir, was verantwortungsvolle Freiwilligenarbeit für uns bedeutet.

Leitlinien für unsere Volunteers

Durch deinen Auslandsaufenthalt trägst du zur Verbesserung der Situation am Projektstandort bei, erhältst gleichzeitig einen tiefen Einblick in neue Lebensweisen und kannst durch den interkulturellen Austausch viel Neues lernen. Für eine sinnvolle und verantwortungsvolle Freiwilligenarbeit gibt es dabei einiges zu beachten.

Als Volunteer Organisation achten wir darauf, dass unsere Teilnehmenden

  • sich an die kulturellen Gepflogenheiten Ihres Gastlandes halten
  • sich bemühen, sich an das Leben vor Ort anzupassen sowie die Bereitschaft für kulturelles Lernen mitbringen
  • respektvoll miteinander kommunizieren
  • mit ihrem Einsatz einen positiven Beitrag für die Community vor Ort leisten
  • versuchen, sich in die Perspektive der Menschen vor Ort hineinzuversetzen und deren Bedürfnisse und Sorgen zu verstehen

Zusammenarbeit auf Augenhöhe

Eine gute Zusammenarbeit mit den Menschen an unseren Projektstandorten ist für uns essentiell. Deshalb sollen RGV Volunteers vor Ort auch keine Arbeitsplätze wegnehmen. Du kannst dir also sicher sein, dass dein Einsatz keine Jobs gefährdet, denn wir legen großen Wert darauf, dass du unterstützend tätig bist und mit deiner Arbeit personelle Defizite ausgleichst. Mit deinen Erfahrungswerten, deinen Kenntnissen und deinem Engagement ergänzt und bereicherst du die Arbeit deiner Einsatzstelle.

Dabei unterstützen wir bereits bestehende Einrichtungen und Projekte, in denen zusätzliche Hilfe benötigt wird und orientieren uns an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort. Die Projekte werden von „Locals“ geleitet. Sie und unsere RGV Teams im Land können am besten einschätzen, welche Hilfe wo gebraucht wird.

Außerdem kümmern wir uns um die faire Entlohnung aller Mitwirkenden – sowohl der RGV Teams als auch der Gastfamilien. Gemeinsam schaffen wir so zahlreiche sichere Arbeitsplätze für Einheimische. RGV Teammitglieder und Gastfamilien sowie weitere Angestellte wie Köch:innen, Haushälter:innen, Fahrer:innen, Reinigungskräfte, Tour Guides und Sprachlehrer:innen profitieren somit nachhaltig von den Auslandsaufenthalten der RGV Volunteers. Für eine nachhaltige Unterstützung vermeiden wir außerdem kurzfristige Kooperationen und konzentrieren uns stattdessen auf langfristigen Support.

Postkoloniale Strukturen

Viele unserer Zielländer haben eine koloniale Vergangenheit. Vor Ort lässt sich feststellen, dass diese Vergangenheit sich bis heute auf unterschiedliche Weise bemerkbar macht. Auch wird Anbietern von Freiwilligenarbeit häufig vorgeworfen, die aus dieser Zeit stammenden unausgeglichenen Machtverhältnisse aufrechtzuerhalten. Wir sind jedoch der Meinung, dass verantwortungsvolles Volunteering zu einem Abbau postkolonialer Denkweisen beitragen kann – sofern das notwendige Bewusstsein für diese Thematik geschaffen wird.

Ein kultureller Austausch kann schließlich beide Seiten bereichern: sowohl dich als Volunteer als auch die Menschen in unseren Zielländern. Wir legen großen Wert darauf, dass der Dialog mit den Einheimischen möglichst respektvoll und auf Augenhöhe geführt wird. Dafür ist eine vorurteilsfreie, nicht wertende Kommunikation, die nicht belehrend wirkt, besonders wichtig.

Wir von RGV versuchen, postkolonialen Denkweisen und Strukturen entgegenzuwirken, indem wir eine gezielte Auseinandersetzung mit dieser Problematik fördern und auch unsere Volunteers dazu ermutigen, sich dafür zu sensibilisieren. Hierfür bieten wir zum Beispiel auch Raum in unserem Vorbereitungsseminar: Geführt von Coach Kathrin reflektieren die Teilnehmenden gemeinsam über postkoloniale Denkweisen und eine sinnvolle Freiwilligenarbeit.

Das Ziel unserer Freiwilligenarbeit und Auslandspraktika ist keineswegs, den Menschen vor Ort westliche Werte aufzuzwingen oder Abhängigkeiten zu fördern. Durch eine gleichberechtigte Zusammenarbeit soll eine nachhaltige Unterstützung der Einsatzstellen ermöglicht und gegenseitiger Respekt entwickelt werden.

Dafür fördern wir einen interkulturellen sowie fachlichen Austausch, von dem sowohl die Menschen an den Projektstandorten profitieren als auch du. Eine dir fremde Lebensweise und neue Perspektiven kennenzulernen trägt nicht nur zu deiner persönlichen Entwicklung bei, sondern ebenso zur Vermeidung von Missverständnissen sowie zu einem tieferen Einblick in globale Zusammenhänge.

Respektvolle Kommunikation zwischen den Kulturen

Seit 1999 engagiert sich RGV mit einem weltumspannenden Netzwerk in über 30 Ländern für die Förderung von interkulturellen Begegnungen. Das beinhaltet den Austausch zwischen Menschen verschiedener Lebenswelten sowie die Toleranz auf allen Gebieten des Kulturaustausches. Darüber hinaus setzt sich RGV für den Kinder-, Tier- und Umweltschutz ein.

Nach dem "Do-no-harm"-Prinzip stellen wir sicher, dass durch den Einsatz von Volunteers vor Ort kein Schaden angerichtet wird. Im Gegenteil: Die Freiwilligenarbeit soll einen Beitrag zur Verbesserung der Situation vor Ort leisten - ob für Menschen, Tiere oder Natur.